Unser Engagement zum nationalen Overshoot Day

Der Overshoot Day markiert den Tag, an dem wir mehr natürliche Ressourcen verbraucht haben, als die Erde in einem Jahr regenerieren kann. In Liechtenstein und der Schweiz fällt dieser Tag weit vor Jahresende – und zeigt: Wir leben über unsere planetaren Verhältnisse.
Doch statt nur zu mahnen, geht es uns darum, Lösungen sichtbar zu machen. Mit jährlichen Medienaktionen wollen wir Bewusstsein schaffen – lokal, faktenbasiert und engagiert.

Overshoot Day in Liechtenstein und der Schweiz

Auch in einem kleinen Land lassen sich grosse Ideen für die SDGs realisieren – durch Kooperation, Daten und aktives Engagement.

Was ist der Overshoot Day?

Der Overshoot Day macht sichtbar, wie stark wir die natürlichen Ressourcen unseres Planeten übernutzen. Er basiert auf dem Verhältnis von Biokapazität (dem, was die Erde bereitstellen kann) zum ökologischen Fussabdruck (dem, was wir verbrauchen). Ab diesem Datum leben wir auf Kosten zukünftiger Generationen und jener Länder, die im Rahmen ihrer ökologischen Kapazitäten wirtschaften.

Die Biokapazität beschreibt die Fähigkeit von Ökosystemen, biologische Rohstoffe zu liefern und Abfälle – wie CO₂ – aufzunehmen. Der ökologische Fussabdruck misst unsere Inanspruchnahme dieser Leistungen. Wenn unser Verbrauch grösser ist als das Angebot, entsteht ein ökologisches Defizit – und der Overshoot Day rückt näher.

So wird der Overshoot Day berechnet: Biokapazität pro Kopf / ökologischer Fussabdruck pro Kopf × 365 Tage

Berechnet wird der Overshoot Day vom Global Footprint Network, einer internationalen Umwelt-Denkfabrik. Ihre Berechnungen basieren auf nationalen Statistiken zu Konsum, Landwirtschaft, Energieverbrauch, Abfall und CO₂-Emissionen. Da für Liechtenstein keine eigenen Datensätze vorliegen, orientieren wir uns an den Werten der Schweiz.

Laut dem Weltklimarat (IPCC) müssen Umweltzerstörung und Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise zu vermeiden. Das Global Footprint Network zeigt über 100 bewährte Lösungen auf, mit denen wir den Overshoot Day konkret nach hinten verschieben können. Denn unser Planet ist endlich – unsere Möglichkeiten, ihn zu schützen, nicht.

Quellen:
• Persönlichen Fussabdruck berechnen: www.footprintcalculator.org/home/de
• Fussabdruck-Daten aller Länder: https://data.footprintnetwork.org/#/

Unsere Aktionen

Jahr für Jahr setzen wir mit vielfältigen Partner:innen ein Zeichen: für mehr Lebensqualität, verantwortungsvollen Konsum und konkrete Schritte zur Verschiebung des Overshoot Day. Jedes Mal beleuchten wir ein zentrales Thema im Kontext der SDGs – mit Perspektiven aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Hier dokumentieren wir, worüber wir bisher gesprochen haben.

2025

07. Mai

SDG Allianz Liechtenstein - nachhaltige Städte
SDG Allianz Liechtenstein - Partnerschaften

Wir erleben zunehmend extreme Wetterlagen: weniger Schnee, eine steigende Schneegrenze, häufigere Trockenphasen. Mit der App Crossiety fördern wir Bürger:innen-Vernetzung und setzen durch ein verpflichtendes Mehrwegsystem bei Veranstaltungen konkrete Nachhaltigkeitsmassnahmen um.

Gutes Essen ist Lebensqualität. Ehrlich kochen, bewusst geniessen – im Einklang mit Natur, Region und Zukunft. Nachhaltigkeit beginnt beim Einkauf und endet mit einem zufriedenen Lächeln der Gäste.

Michaela Rehak, Berggasthof Matu

Lebensqualität bedeutet auch, das Leben anderer nicht negativ zu beeinflussen – sei es hier oder anderswo. Mobilität ist ein Schlüssel: Das Jugendprojekt YOALIN macht umweltfreundliches Reisen in den Alpen fördert.

Magdalena Holzer, CIPRA International

Lebensqualität als Kompass für die Zukunft

Die Veranstaltung 2025 rückte die Bedeutung grenzüberschreitender Partnerschaften und gemeinsamer Lebensqualität in den Mittelpunkt. Vertreter:innen aus Gemeinden, Zivilgesellschaft und Umweltorganisationen zeigten, wie nachhaltige Entwicklung durch regionale Kooperation, Inklusion und motivierende Kommunikation vorangetrieben werden kann. Lebensqualität wurde nicht nur als individuelles Ziel, sondern als kollektiver Hebel für den Wandel verstanden – für eine Zukunft innerhalb der planetaren Grenzen.

2024

27. Mai

SDG Allianz Liechtenstein - Kein Hunger
SDG Allianz Liechtenstein - Nachhaltiger Konsum

Unsere Vision ist eine agrarökologische Ernährung und Landwirtschaft, die Boden, Wasser und Vielfalt schützt. Das ‚Bionetz‘ testet regionale Pionierlösungen – vom Hülsenfruchtanbau bis zur Liechtensteiner Weiderind.

Michaela Hogenboom, Geschäftsleiterin Feldfreunde

Wir entfachen Euphorie fürs Gärtnern und fördern die Wertschätzung für Natur und Lebensmittel. Kinder erleben im Schulgarten, wie Lebensmittel entstehen. Bei Nachernteaktionen retten wir Gemüse vom Feld. Mit der AckerKüche kochen wir radikal regional.

Eine nachhaltige, ökologische und sozial gerechte Landwirtschaft bilden den Grundpfeiler der Gartenkooperative. Wir setzen zehn der siebzehn SDGs sofort um – mit regionalem Bio-Gemüse und gemeinsamer Verantwortung für die Genossenschaft und geteilter Arbeit am Feld.

Mit der Wegleitung für naturnahe Grün- und Freiflächen gestalten wir unsere Siedlungsräume ökologischer und pflegeleichter. So erhalten wir Biodiversität im Dorf – konkret und verbindlich.

Was wir essen, verändert die Welt

Im Jahr 2024 stand das Thema Ernährung im Zentrum: Wie wir Lebensmittel produzieren, konsumieren und wertschätzen, beeinflusst massgeblich unseren ökologischen Fussabdruck. Regionale Landwirtschaft, Bildungsinitiativen und der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung wurden als konkrete Lösungen vorgestellt. Die beteiligten Organisationen zeigten, dass nachhaltige Ernährungspolitik nicht bei Appellen endet, sondern durch gemeinschaftliches Handeln direkt vor Ort beginnt.

2023

13. Mai

SDG Allianz Liechtenstein - Leben an Land

Mit Projekten wie ‚Natürlich, bunt & artenreich‘ fördern wir artenreiche Lebensräume im Siedlungsraum. Unsere Umweltkommission arbeitet aktiv an Umweltrichtplänen und sensibilisiert auch Private – für ein biodiverses Ruggell.

Christian Öhri, Gemeindevorsteher Ruggell

Ein Teelöffel Boden enthält mehr Leben als wir Menschen auf dem Planeten sind. Bodengesundheit ist Klimaschutz – und eine soziale wie wirtschaftliche Chance.

Christa Herrmann, Mitgründerin Terrabiom

Kulturpflanzen sind Teil unserer Biodiversität. Alte Sorten bieten Geschmack, Resilienz und Identität – und sind eine Antwort auf Herausforderungen von morgen.

FSC-zertifiziertes Holz schützt Wälder als Ökosysteme. Nachhaltige Waldwirtschaft sichert Artenvielfalt, speichert CO₂ und bietet klimafitte Lebensräume.

Cathy Lynn Danzer, Danzer Holding AG

Biodiversität ist so wichtig wie die Luft zum Atmen. Vielfältige Lebensräume wie das Ruggeller Riet sind im Tal letzte Rückzugsorte für bedrohte Arten – sie zu bewahren, ist unsere gemeinsame Verantwortung.

Elias Kindle, Geschäftsführer LGU

Biodiversität bewahren, Zukunft sichern

2023 betonte die Veranstaltung die zentrale Rolle der Biodiversität im Klimaschutz. Intakte Ökosysteme sind entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise – und die Basis für unsere Zukunft. Feuchtgebiete wie das Ruggeller Riet, artenreiche Böden und alte Kultursorten wurden als schützenswerte Lebensgrundlagen sichtbar gemacht. Gemeinden, Unternehmen und Initiativen präsentierten, wie sie durch gezielte Projekte die biologische Vielfalt stärken – und damit aktiv zur Verschiebung des Overshoot Days beitragen.

2022

13. Mai

SDG Allianz Liechtenstein - Nachhaltiger Konsum

Nachhaltigkeit beginnt mit dem, was wir nicht kaufen. Unsere ehrenamtlich geführte Brockenstube gibt Dingen ein zweites Leben – und unterstützt mit dem Erlös soziale Projekte.

Nicole Schurte, Frauenverein Vaduz

Wir haben unsere Produkte nach ihrer Kreislauffähigkeit bewertet. Unser Ziel: CO₂-Neutralität und führend in der Kreislaufwirtschaft der Bauindustrie.

Peter Rupp, Hilti AG

Was kann eine allein schon bewegen? Viel. Mit Mut und Konzepten entstehen neue Wege – wie VaduZero – und zeigen, wie Engagement auf Gemeindeebene Wandel ermöglicht.

Cornelia Wolf, Initiantin & Mitglied Nachhaltigkeitskommission Vaduz

Recycling ‚vo do‘ bringt Wertschöpfung ‚för do‘. Mit modernster Technik, Photovoltaik und CO₂-Reduktion zeigen wir, wie Kreislaufwirtschaft wirtschaftlich und ökologisch zusammengeht.

Zirkuläres Bauen heisst: Gebäude als Materiallager denken. Unsere Forschung zeigt, wie Architektur ohne Abfall und Schadstoffe zur Ressourcensicherung beitragen kann.

Ressourcen blieben im Kreislauf

Im Fokus des Jahres 2022 stand die Kreislaufwirtschaft als praktikabler Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Organisationen aus Liechtenstein zeigten, wie durch Reparatur, Wiederverwendung, Recycling und zirkuläres Design Ressourcen geschont werden können. Die Recyclingquote in Liechtenstein liegt mit 68 % über dem EU-Durchschnitt – dennoch produziert jede:r im Schnitt 884 kg Siedlungsabfälle pro Jahr. Um das zu ändern, braucht es ein Umdenken auf allen Ebenen: Refuse, Reuse, Recycle – und vor allem: Reinvent.

2021

11. Mai

SDG Allianz Liechtenstein - Saubere Energie
SDG Allianz Liechtenstein - Klimaschutz

Jugendliche installieren Photovoltaikanlagen – von der Planung bis zur Umsetzung. So entsteht Wissen, Wirkung und neue Energie für die nächste Generation.

Julia Frommelt, Jugend Energy

Ursprünglich gegründet, um vom Erdöl wegzukommen, setzt die LGV heute auf moderne Fernwärmelösungen. Damit machen wir den nächsten Schritt – raus aus den fossilen Brennstoffen, hin zu zukunftsfähiger Energieversorgung.

Wir investieren konsequent in Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden und fördern energiesparende Geräte im Haushalt. Aber klar ist: Wer echte Veränderung will, muss auch bereit sein, ein Stück Bequemlichkeit aufzugeben.

Wir engagieren uns lokal für globale Lösungen. Im ‚Climate Reality Incubator‘ entwickeln wir Projekte, die den Overshoot Day konkret verschieben helfen.

Felix Gehrer, Sophia Jehle, Global Shapers Vaduz

Seit fast 30 Jahren setzen wir auf Solarenergie – mit Anlagen auf Schulen, dem Rheinparkstadion und den Rheinbrücken. Informationsarbeit und politische Arbeit gehören für uns untrennbar dazu.

Energie der Zukunft

2021 drehte sich alles um den Übergang zu erneuerbaren Energien und die Kraft der Jugend. Ob Solarstrom-Initiativen, bürgergetragene Genossenschaften oder neue Ansätze im Städtebau – vielfältige Akteur:innen zeigten, wie sich der Umstieg auf saubere Energie in Liechtenstein konkret gestalten lässt. Das Engagement junger Menschen wurde dabei als besonders wirkungsvoll hervorgehoben – denn sie sind nicht nur Zukunft, sondern schon heute Teil der Lösung.

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